Samstag, 29. August 2009

Security: Verhalten bei Erhalt einer ungerechtfertigten Zahlungsaufforderung

Jaja, wer kennt das nicht. Man meldet sich in kompletter Gewohnheit, oder besser gesagt Naivität, bei irgendeiner Seite an um was weiß ich herunterzuladen, bei einem Quiz mitzumachen, oder sonstwas. Die Site propagiert natürlich, dass alles gratis ist und man nicht einen müden Cent zahlen muss um z.b. den neusten Klingelton herunterzuladen. Da ist man natürlich dabei, denn das Angebot kann man nicht ausschlagen. Bereitwillig gibt man dann noch Kontaktdaten, Emailadresse, usw. an und bestätigt voller Elan auch noch den Bestätigungslink, den die Site verschickt um den gewünschten Zugang zu erhalten. Nichtsahnend wie ein indischer Mungo flattert dann ein paar Wochen später eine Rechnung per Email herein die ungefähr folgenden Text enthält. Und dann kommt das Erwachen!

Was ist also passiert? 
Vor lauter riesiger Schriften auf denen steht "Kostenlose Anmeldung", "Gratis Anmeldung", usw. hat man übersehen, das meist irgendwo im Kleingedruckten der AGB's (die natürlich keiner liest, sondern einfach nur das Häkchen drückt) steht, dass man durch die Anmeldung und die anschließende Bestätigung der Mail, automatisch ein kostenpflichtiges Abo bestellt, für das man im Monat zahlen muss. Aber prinzipiell stimmt es, die Anmeldung ist ja tatsächlich gratis. Ich hoffe ihr versteht den Sachverhalt. Freundlich wie die Betreiber sind, erleichtern Sie dem Anwender die zahlreichen Einzelüberweisungen und stellen ihm gleich den Betrag für die gesamte Laufzeit in Rechnung. Meist beträgt diese 12 oder 24 Monate. Man soll den Service ja auch entsprechend lange nutzen dürfen.

Wie sieht so eine Rechnung im Allgemeinen aus?
Die Betreiber solcher Seiten sind natürlich keine kompletten Vollidioten und wissen, wie sie eine Rechnungsforderung schreiben müssen, um dem Betroffenen gleich ein wenig Angst zu machen. Zu Beginn wird geschrieben warum und weshalb man eigentlich zahlen soll. Dann geht die Panikmache los. Es wird zunächst erläutert, dass mit der Anmeldung ein Vertrag zustande gekommen ist. In derselben Mail steht sekundengenau geschrieben, wann man sich unter welchen Daten angemeldet hat und wann man dann den Bestätigungslink gedrückt hat. Natürlich steht dabei auch gleich, dass die IP Adresse mitprotokolliert wurde und der Betreiber der Site nicht davor zurückscheut, den Provider im Falle des Nichtzahlens zu kontaktieren, um Ihre Kontaktdaten zu erhalten. Der Provider weist sogar meist darauf hin, dass im Falle einer falschen Kontaktinformation ein Betrugsfall vorliegt (Ironie), der polizeilich geahndet werden kann. Und wir alle wissen, wie oft wir einfach irgendetwas in Textzeilen zur Anmeldung eingeben.

Was ist nun zu tun?
Das Wichtigste zuerst: NICHT ausflippen, KEINE Panik, RUHE bewahren! 10% aller Betroffenen scheitern bereits bei dieser Hürde und zahlen den angegebenen Betrag. BUMM! Und genau von diesen 10% leben diese Schmarotzer. Von der Unwissenheit und Angst ahnungsloser Internetuser. Alle anderen, die diesem Betrug fachgerecht entgehen wollen, machen nun das folgende:

Step-by-step Anleitung zum erfolgreichen Abwehren der Zahlungsaufforderung
1. Im Prinzip liegt hier ganz klar ein Betrugsfall der Klasse "Irreführung" vor. D.h. zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses war nicht ausführlich und klar beschrieben, dass die Anmeldung zu Kosten führen wird.

2. Man gehe auf die Homepage des Konsumentenschutzes welche eine umfassende Hilfestellung für das beschriebene Thema bieten.

3. Am besten einfach bei der Zentrale des Konsumentenschutzes anrufen und den Fall schildern. Die haben damit tagtäglich zu tun und können, individuell ausgerichtet auf den jeweiligen Fall, detailierte Informationen geben.

4. Nachdem man getan hat, was einem der Konsumentenschutz geraten hat (meist einfach einen eingeschriebenen Brief mit Begründung), wird man noch einige Wochen Erinnerungen und Fakemahnungen bekommen, die man getrost links liegen lassen kann.

5. Irgendwann löschen Sie einen aus dem Verteiler. Gewonnen!


Wer also Opfer eines solchen Betrugs geworden ist, sollte sich an die einfache Step-by-Step Anleitung halten. Ich bin selbst einmal davon betroffen gewesen und hab es genauso gemacht. Bis jetzt war noch kein Inkassobüro bei mir ;-)

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